FPV ("First Person View")

Mit FPV sitzt man quasi im Flugzeug: im Flieger befindet sich eine Kamera, deren Bild zurückgefunkt wird und vom Piloten am besten über eine Videobrille gesehen wird. Das Feeling ist irre. Natürlich ähnlich wie im Flugsimulator, weil dir Beschleunigungswirkung fehlt, aber gerade mit Videobrille ist man ja von der Umwelt abgeschirmt und wähnt sich daher im Flieger. Man muss nur aufpassen, dass man nicht zu weit wegfliegt (man muss den Flieger ja nicht mehr vom Boden aus beobachten), weil es einfach zu viel Spaß macht.

Unten gibt es ein paar Videos - die FPV-Anlage kann ja nicht nur zurückfunken, sondern auch aufzeichnen.


Die Twinstar mit Kamera und Videosender (hinten). Statt der GoPro kann es aber auch ein preiswertes Kameramodul ohne Aufzeichnungsfunktion sein

Zum Einstieg reicht eine einfache Kamera (z.B. Kameramodul mit Sony-CCD von HK). Wenn man eine Kamera mit Aufzeichnungsfunktion benutzt (diese braucht natürlich einen Videoausgang) hat man nach dem Flug gleich einen Film.

Um ein ausreichendes Blickfeld zu haben, werden meist sehr weitwinklige Objektive benutzt. Diese haben den Nachteil, dass das "Gefühl" für Geschwindigkeit und Höhe verlorengeht. Um das auszugleichen, kann man "nach Instrumenten" fliegen und sich über eine Elektronik im Flieger ("OSD" = "On Screen Display") Geschwindigkeit, Höhe oder auch einen künstlichen Horizont anzeigen lassen. Weitere Anzeigen über die Akkuspannung oder die Entfernung zum Startpunkt (mit GPS realisiert) kann man Verbindungsabrisse vermeiden.

Ich selbst habe in der Twinstar bisher nur die Akkuspannung eingeblendet. Das muss sich dringend ändern. Ein OSD mit GPS liegt schon bereit...

Weiterhin kann man die FPV-Sicht durch Nutzung einer "Pan-Tilt-Halterung" verbessern, mit der sich die Kamera über die Fernsteuerung vertikal neigen und seitlich schwenken lässt. "Voll professionell" ist es dann, wenn man die Kopfbewegungen über die Fernsteuerung an die Pan-Tilt-Halterung weitergibt. Manche Videobrillen haben eingebaute Bewegungssensoren und lassen sich zumindest an Futaba-Anlagen anschließen (ob das mit meiner Spektrum-Anlage auch funktionier, muss ich erst noch ermitteln.)

Am Boden gab es bei Nutzung von FPV bei mir einen ziemlichen Kabelsalat. Neben der Videobrille wollte ich noch einen normalen Monitor nutzen (damit auch die anderen was sehen), dazu kommt die Stromversorgung. Zudem sollte die Empfangsantenne nicht auf dem Boden liegen. Ich habe deshalb alles in einen flachen Kasten eingebaut, den ich auf ein Baumarkt-Stativ setzen kann.


Auch mit FPV-Bodenstation ist das Chaos noch groß genug. Aber Hauptsache, man hat immer genug zum Fliegen dabei...

Videos

Im Prinzip so (zusätzlich die Einblendung von Daten des OSD) sieht man das Bild in der Videobrille.


Bei Berbisdorf am 30.03.2014


Röderaue (bei Großenhain) am 06.07.2013


Fliegen in der Flutrinne / Ostragehege in Dresden am 23.09.2012