Flugboot Icon A5 (Parkzone)

Ein Wasserflieger (eher Flugboot, also kein "normaler" Flieger mit Schwimmern) war schon lange mein Traum. Als die Icon dann herauskam, brauchte ich die natürlich dringend. Vor allem gute Wasserstart- und Landeeigenschaften versprach ich mir von einem Flieger mit Bootsrumpf.

Leider hatte ich mit dem Flieger bisher keine glückliche Hand: Das Heck brach bereits in der Wohnung, als mir dr Flieger mal aus der Hand rutschte und etwas unsanft auf dem Boden aufkam. Die dünne Stelle am Heck ist sehr empfindlich, zumal der Schaum recht weich ist. Ich habe die Passage inzwischen mit Carbonstäben versteift.

Beim Erstflug auf dem Senftenberger See gelang der Start völlig problemlos. Die Icon flog zügig davon und wurde merklich kleiner, als mir auffiel, dass ich die Brille noch nicht auf der Nase hatte. Das war zwar schnell getan, aber die Hand verfehlte anschließend den Steuerknüppel. Weil die Icon noch keine gute Höhe hatte und etwas Höhe verlor, klatschte sie ins Wasser, bevor ich sie abfangen konnte. Danach war längeres Schwimmen angesagt. Zum Glück war es absolut windstill, so dass die Einzelteile beieinander blieben und nicht abtrieben.


Beim Bergen des Trümmerhaufens. Zum Glück war es nur Süßwasser, so dass die Elektronik noch funktionierte.

Sicherheitshalber habe ich einen neuen Rumpf gekauft. Damit konnte die Icon vom Bodensee immerhin zweimal Starten und Landen.

Beim dritten Landen wollte ich eine große Kurve nach fliegen und von rechts parallel zum Ufer landen. Die Icon kam schon tiefer. Leider hatte ich mich aber in der Entfernung verschätzt: die Icon kam nicht vor, sondern hinter den Bäumen herunter und flog oben in den Baum hinein. Beim Herunterholen (mit Hilfe des Mastes eines Surfsegels) brach dann noch eine Fläche, so dass ich nun auch einen neuen Flächensatz gekauft habe.


In den Bäumen rechts steckte die Icon.

Nun ist wieder alles repariert, aber ich wage kaum, die Icon noch mal zu starten... Fliegen tut sie eigentlich gutmütig. Es ist nur eben ein ganz schöner Klumpen, der in Fahrt gehalten werden will. Und Start sowie Landung gelangen völlig problemlos.

10.10.2014 - GoPro - Halterung für die Icon A5

Für "spektakuläre Aufnahmen" (wenn ich wieder mal im Baum "lande") will ich eine GoPro auf der Icon montieren. Statt der Pilotenkanzel soll dann eine andere Abdeckung mit GoPro-Halterung (natürlich im wasserdichten Gehäuse) montiert werden können. Zu kaufen gibt es das nicht, also musste ich selbst 'ran.

Bedingung war, dass ich die GoPro-Kanzel genau wie die Pilotenkanzel auf den Flieger aufsetzen kann, ohne irgendwelche Umbaumaßnahmen. Ich musste die Halterung also der Form der Original-Kanzel nachempfinden. Blöd sind natürlich die allseits gekrümmten Flächen und Übergänge. Außerdem muss alles gegen Wasser abgedichtet werden.


Die GoPro-Helterung ist kompatibel zur Original-Pilotenkanzel

Mit Pappe habe ich die Formen (Grundfläche, Rückwand, überlappende Seitenwände) abgenommen, mir daraus Schablonen geschnitten und danach Sperrholz (1,5mm für die Grundflächen, 0,5mm für die Seitenwände) zugesägt. Um mehr Stabilität und Dicke zu erhalten, habe ich Grundfläche und Rückwand doppelt hergestellt und mit einigen 5mm-Balsahölzern auf Abstand zusammengeklebt (so dass sehr leichte, 8mm dicke Hohlkörper enstanden).

Daran wurden dann die Seitenwände, die den Schaumstoff überlappen und mittels eingeklebter Dichtung (Fensterdichtung Tesa-Moll) das Wasser fernhalten sollen, geklebt.

Die Streifen der Seitenwände haben krumme Formen und bestehen aus 0,5mm Sperrholz. Eine Stichsäge zum Schneiden war mir zu grob, für eine Schere braucht man Platz, deshalb habe ich den neu erworbenen Micro-Cutter dafür verwendet. Das Ding funktionierte dafür im Prinzip fantastisch (nur meine Frau beklagte "Zahnarzt-Geräusche").


Zu erkenen ist die Dichtung unter der Seitenwand der Rückwand

Leider ist die GoPro-Halterung noch nicht zum Einsatz gekommen. Im August sollte eigentlich ein Flug am Senftenberger See starten, aber leider fing es just in dem Moment an zu regnen, als ich die Icon zusammenbauen wollte. Deshalb gibt es noch kein Komplettbild.

20.08.2016 - Praxistest auf dem Senftenberger See

Ein Jahr später ist die Icon endlich am Senftenberger See zum Einsatz gekommen. Die Bedingungen waren optimal (kaum Wind, gute Sicht). Bei einem Flug hatte ich die GoPro dabei. Aus den Aufnahmen und den vom Rand gefilmten Video habe ich ein kleines Filmchen zusammengestellt:

Nach der Landung ist der Flieger doch tatsächlich auf die weit und breit einzige Boje zugesteuert und prompt mit der einen Tragfläche dagegengefahren. Weil kein Wind ging, kam der Flieger nicht von der Boje frei. Beim Gasgeben drehte er sich um die Boje, weil er noch mit der linken Tragfläche dagegen stieß. Einen Rückwärtsgang gibt es je leider nicht. Zum Glück wurde er unter heldenhaftem Einsatz aus seiner misslichen Lage befreit.

Immerhin wirkte sich die GoPro kaum auf die Flugeingenschaften aus. Die Icon ist ohnehin kein Rennflieger, aber die montierte Kamera bremste ihn kaum aus.