T-28 Trojan (Parkzone)

Spannweite 1200mm

Weil die kleine Trojan so gut fliegt, erhoffe ich mir dasselbe von der großen und habe mir eine gebrauchte gekauft. Die ist zwar "benutzt", aber es ist technisch alles o.k.

Eingebaut ist serienmäßig der AR636 mit ASX-3 und integrierter Telemetrie. Das klingt gut, ist für mich aber zunächst unbrauchbar, weil die Akkuspannung nicht übertragen wird. (Stattdessen sehe ich sinnloserweise die 5V-Empfängerspannung - weil die aus dem BEC kommt, wird sich daran nichts ändern.) Und ohne Akkuspannung sehe ich nicht, wann der Akku leer wird. Das reine Fliegen nach Zeit ist mir bei den großen Fliegern nicht geheuer.

Blöderweise habe ich bis jetzt keine Spannungssensoren gefunden, die man am AR636 anschließen könnte. Wenn ich nichts finde, werde ich den Empfänger herauswerfen und stattdessen einen anderen mit Telemetriemodul und einem Guardian (für den bequemen Abwurf) einbauen müssen.

Lager- und Transportkiste

Weil ich die Trojan ohne Originalverpackung erhielt, habe ich eine Kiste zur Lagerung und zum Transport angefertigt. Der Aufwand sollte sich in Grenzen halten und die Kiste sollte möglichst klein werden.

Auf Grund guter Erfahrungen habe ich die Kiste aus doppellagiger Wellpappe (aus alten Versandkartons) geschnitten und die Einzelteile mit Nassklebeband zusammengeklebt. Das Verkleben mit Nassklebeband geht sehr schnell vonstatten. Das Zeug klebt wie Teufel und hält ewig, sofern es nicht feucht wird. Der Klebstoff von Kunststoffbändern trocknet dagegen im Laufe der Jahre ein und hält dann nicht mehr. Natürlich macht auch das Schneiden von Pappe (mit einem sehr scharfen Küchenmesser an einem langen Stahlinieal) Arbeit, aber eine solidere Holzkonstruktion würde zumindest mir deutlich mehr Arbeit machen und viel länger dauern. Hinweise zum Bauen von Kartons finden sich hier.

Um etwas Platz zu sparen, verjüngt sich das Ende der Kiste. Der 3-Blatt-Propeller ist deutlich breiter als der Rumpf. So breit wollte ich die Kiste nicht bauen. Deshalb habe ich im Bereich des Propellers Löcher eingeschnitten, an denen er heraussteht. Damit aber der Propeller nicht beschädigt wird, ist dort ein Streifen Hartfaserplatte eingesetz, der ein klein wenig breiter als der herausstehende Propeller ist. Auf einer Seite der Kiste befindet sich ein senkrechter Längsschlitz, um den Propeller einfädeln zu können.


Für den nächsten Flieger werde ich eine ähnliche Kiste mit spiegelbildlicher Verjüngung anfertigen. Beide Kisten könnte man dann platzsparend zusammenschieben.


Die Holzleise im Deckel dient vor allem dazu, ihn im geschlossenen Zustand an der Kiste zu fixieren und zusätzliche Stabilität zu verleihen. Das "Scharnier" besteht ebenfalls aus Nassklebeband. Ich habe aber ein gutes Gefühl, dass es halten wird.
Links an der hinteren Seite der Kiste ist der Schlitz zum Einfädeln des Propellers zu sehen.


Die Flügelbreite bestimmt die Länge der Kiste. Der Rumpf wird vorn an der Propellerschraube gehalten, damit er nicht seitlich verrutscht.

Elektronikeinbau

Nach einem Jahr bin ich endlich dazu gekommen, mich dem Einbau der Elektronik zu widmen. Die Nutzung des originalen AR636 ohne sinnvolle Telemetriedaten kommt nicht in Frage.

Der Rumpf ist unterhalb des Cockpits zum Glück sehr geräumig. Und die Kabelverbindungen zum Flügel können angesteckt werden, wenn der Flügel montiert ist - auch sehr schön.


Das Holzkästchen wird den Eagle Tree Guardian beherbergen. Rechts daneben die große Aussparung zum Anschluss der Flächenelektronik. Oberhalb davon sind 2 Balsastücken zu sehen, auf die Empfänger und Telemtriesender montiert werden.

Die Servoanschlüsse der Flächen (3 Paar Servos für Querruder, Klappen und Fahrwerk) sind zunächst auf einer Verteilerplatine zusammengeführt und dann ein einem Multiplex-Stecker angeschlossen. Dabei ist sogar noch ein Anschluss des MPX-Steckers frei. Der Stecker ist vom Rumpf aus wunderbar zugänglich.


Die Servoanschlüsse der Flächen sind in einem MPX-Stecker gebündelt. Die Vertiefung für den Vrteiler wr schon vorhanden, nur die für den MPX-Stecker musste eingefräst werden.

Die Antenne des TM1000-Telemetriesenders ist nach hinten geführt und ragt aus dem Rumpf. Für die Antenne des AR8000-Empfängers habe ich eine Öffnung im Cockpit angebracht. So ist sie von der anderen Elektronik möglichst weit entfernt und seitlich nicht durch Kabel oder Metall beeinträchtigt. Der Satelliten-Empfänger ist in einer Aussparung auf der Rumpfunterseite angebracht.

Für den Akku habe ich wieder eine der bewährten Halterungen aus Klett gefertigt. Praktischerweise hatte mein Vorgänger bereits die Bodenplatte für den Akku mit Klett versehen - das konnte ich gleich nutzen.


Die Platzverhältnisse sind entspannt. Auch für den Akku wäre bei Bedarf noch mehr Platz.

Mai 2021 - Testflug

Nach fast zwei Jahren, vor allem Corona-bedingt, durfte die Trojan endlich in die Luft. Sie flog sich ganz wunderbar, Dank Eagle-Tree war auch das Abwerfen völlig unproblematisch. Auf Grund der Größe würde sie mit einem 4S-Akku allerdings noch besser ausgestattet sein - ich werde also einen anderen Akku einbauen.

Hier ein paar Fotos:

August 2021 - Einbau von Navigationsleuchten und 4S-Akku

Beim Testflug hat sich herausgestellt, dass die Trojan noch ein klein wenig mehr Power gebrauchen könnte. Ich habe daher einen neuen Akku 4S/3,3Ah gekauft. Bei RC-Groups war bereits zu lesen, dass der Motor dann bis ca. 70A ziehen wird. Der vorhandene Regler wurde daher gegen einen 70A-Regler ersetzt ("Red Brick" von HK).

Um den Regler zu tauschen, muss die Sperrholzplatte, auf der der Akku befestigt ist, herausgenommen werden. Ich habe dazu den Langhals-Winkelbohrer von Proxxon mit einem Kreissägeblatt bestückt und die Platte an den Stegen der bereits vorhandenen Schlitze herausgesägt. Das ging ausgesprochen gut.

Nun war der alte Regler freigelegt. Weil der 70A-Regler deutlich dicker ist, habe ich den Schaumstoff etwas ausgefräst, damit der Regler darin liegen kann. Zur besseren Kühlung habe ich den Schrumpfschlauch an der Oberseite des Reglers entfernt, damit die Rippen des Kühlkörpers freiliegen.

Die herausgesägte Platte wird mit ein par kleinen Schrauben an einigen Buchenholzstücken, die eingeklebt wurden, angeschraubt.


Undeutlich ist die Vertiefung für den dicken Regler zu sehen. An den 4 Buchenstücken wird die Akkuplatte angeschraubt.

Da die Flügelenden durch Landungen auf dem Tempelhofer Flugplatzbeton etwas zerschrammt waren, wollte ich diese gleichzeitig mit dem Einbau der Positionsleuchten (rot/grün und weiß nach hinten) schützen. Dazu wurden tiefgezogene Kunststoffkappen hergestellt, die die gesamte Breite des Flügelendes schützen.

Zum Abformen habe ich diesmal Knetmasse verwendet, die dann mit Gips ausgegossen wurde. Das ging recht gut und unstressig (wenn die Knete erst einmal warm un knetfähig war). Die Tiefziehteile passten anschließen wirklich gut.


Gipsform und Tiefziehteile der Flügelendkappen

Die Leuchten selbst habe ich nach bewährtem Prinzip hergestellt: Ausschneiden der Ecken, herstellen von Aluminiumflächen, auf die dann die 1,5W-LED wärmeleitfähig geklebt werden. Zum Kleben habe ich diesmal "Repararturknete für Metall" benutzt, also eine Art metallversetzter Epoxidharz. Ich hoffe, dass die Wärmeleitfähigkeit ausreichend ist. Die Vorwiderstände der LEDs habe ich direkt an den einen LED-Anschluss gelötet und mit Schrumpfschlauch isoliert.


In der eingefrästen Vertiefung sammle ich die Anschlüsse der LEDs und verbinde sie mit der Zuleitung. Die Drähte von der LED zu dieser Vertiefung führen im Inneren des Schaumes durch ein Loch, das mit einem Schaschlikspieß gestochen wurde.


Die Aluminiumbleche dienen gleichzeitig als Reflektoren und Wärmeleiter.


Selbst im hellen Tageslicht sind die Leuchten gut zu sehen.

Fazit: Die Verwendung des 4S-Akkus hat sich absolut bewährt. Gerade gegen Ende des Fluges hat der Akku noch genug Reserven, um beim Fliegen noch Spaß zu haben.