Stabilisierungssysteme

Eagle Tree Guardian 2D/3D Stabilizer

Der Guardian ist ein Stabilisierungssystem mit Fluglageerkennung. Damit ist es einerseits möglich, den Flieger duch Umlegen eines Schalters an der Fernbedienung sofort in eine stabile Fluglage zu bringen (also waagerecht geradeaus), falls man in der Luft nicht mehr durchsieht (passiert mir dauernd....)

Andererseits kann man über die Fernbedienung einen Modus einschalten, in dem der Flieger die aktuelle Fluglage beibehält (sofern möglich). Dieser Modus ist ganz fantastisch zum Handstart von kritischen Modellen geeignet, wie z.B. der FW-190, die genügend Anfangsgeschwindigkeit braucht und bei der man im Schwerpunkt nirgends anfassen kann (falls das Fahrwerk montiert ist).

Das Teil kostet 80,-EUR (z.B. Schweighofer) bzw. 65,-USD (bei HK-EU) (08/2015) und wird zwischen Empfänger und Servos gesteckt. Über einen Kanal können 2 Flugmodi gewählt oder alles abgeschaltet werden. Und über einen anderen (möglichst analogen) Kanal kann die Empfindlichkeit der Regelung gesteuert werden (ist m.E. eigentlich nur zum Einfliegen interessant).

Ich habe das Modul in meinen alten Rookie-Motorsegler eingebaut, um es auszuprobieren und bin begeistert. Im Start-Modus kann man den Flieger einfach in irgendeine Richtung halten (leicht nach oben natürlich), den Schalter umlegen (dadurch wird dann diese Fluglage beibehalten) und die Kiste "irgendwie" abwerfen. Die Knüppel berührt man am besten noch nicht, sondern erst, wenn sich der Flieger stabilisiert hat. Dann kann man übernehmen und den Start-Modus abschalten.

Auch der Modus für eine stabile Fluglage funktioniert perfekt: einfach Schalter umlegen, Knüppel loslassen und die Kiste fliegt schlagartig geradeaus, egal, was vorher war.


Ziel ist, das Modul möglichst nahe am Schwerpunkt einzubauen. Damit man gut herankommt und es keine Störungen durch den Regler gibt, habe ich es im Boden eingesetzt.


Leider sind ein Haufen Strippen zu verlegen. Immerhin reicht es meist, nur die Signalkabel zu verwenden. Das Modul kann auch rücklings montiert werden, deshalb zeigt hier "Top" nach unten.

Die Verlängerung der vorhandenen Kabelpeitsche ist wegen der vielen Löterei nervig. Ich habe mir deshalb ein paar der Anschlussbuchsen gekauft, um mir selbst Kabel crimpen zu können. Benötigt werden dazu Buchsengehäuse JST PHDR-08

Probleme

Um oben beschriebene Funktionen zu benutzen, musste ich am Guardian nichts einstellen. Es existiert sogar eine schöne deutsche Übersetuzung. Dinge, die im englischen Original nur unzureichend erklärt sind, werden im Deutschen auch nicht klarer. Die Beschreibung der verschiedenen Flugmodi (nur zwei davon sind oben erwähnt) halte ich für unzureichend, weil nicht erklärt wird, was der Guardian eigentlich tut.

Nicht funktionieren tut bei mir die Einstellung des Guardians per USB. Das Modul wird nicht erkannt, das Programm stürzt ab. Und das an 3 verschiedenen Rechnern mit 3 verschiedenen Betriebssystemen (XP, Vista, Win7). Ich habe bei Eagle Tree ein Ticket aufgemacht und wurde wohl alsbald an den (chinesischen?) Programmierer weitergeleitet (das Englisch wurde plötzlich schlecht). Mit dem Programmierer entspann sich nur ein kurzer Dialog, der damit endete, dass er fragte, welche Sprache ich im Programm eingestellt habe (keine; das Programm stürzt bereits beim Lesen der USB-Schnittstelle ab). Daraufhin hat er wohl die Lust verloren und reagiert nicht mehr. So viel zum Service bei Problemen...

Heute habe ich trotzdem noch einen Guardian bei HK geordert. Mal schauen, ob der sich genauso bockig an USB verhält.

USB-Anschlussproblem gelöst

Nachdem der 2. Guardian mit wochenlanger Verspätung kam (weil GLS nicht in der Lage war, das Paket zuzustellen und es dann einfach wieder zurückgeschickt hat), habe ich ihn an USB angeschlossen. Leider gab es dasselbe Problem; das Programm funktionierte also nicht. Der Fehler liegt also nicht im Guardian selbst.

In meiner Verzweiflung besann ich mich noch mal darauf, dass der chinesische Techniker meinte, ich solle die englische Version benutzen. Man kann die Sprache aber nirgends einstellen. Ich habe aber gesehen, dass im Programmverzeichnis eine Datei "DataRecorderDEU.dll" existiert - anscheinend eine deutsche Version. Daneben gibt es noch eine Datei "DataRecorderCHS.dll", das ist wohl die China-Version. Eine englische Version, die "DataRecorderENG.dll" heißen müsste, existiert komischerweise nicht. Vor dem nächsten Start habe ich die Datei "DataRecorderDEU.dll" gelöscht, und das Wunder geschah: das Programm startete. Allerdings existierte nach dem Start die Datei "DataRecorderDEU.dll" wieder; sie wurde anscheinend vom Installationsprogramm wiederhergestellt. Im nächsten Versuch habe ich den Inhalt der Datei "DataRecorderDEU.dll" gelöscht (so dass sie 0 Byte lange war). Das Programm funktionierte immer noch und die "getunte" Datei wurde auch nicht überschrieben. Ich hatte also die Lösung.

Witzigerweise meldete sich 2 Tage später der Eagle-Tree-Support (den ich nicht noch mal kontaktiert hatte) und bat mich, die Beta-Version 10.71 zu testen. Und siehe da: die funktioniert anstandslos und ohne Trickserei. Beeindruckt hat mich, dass sich wohl doch jemand um das Problem gekümmert hat. Vielleicht war ich ja auch nicht der Einzige.

01.12.2015 - Halterung für den Guardian

Problem ist, dass die Stabilisierung absolut fest mit dem Rumpf verbunden sein muss. Keinesfalls darf etwas schwingen. Trotzdem will ich den Guardian halbwegs schnell entnehmen und wieder in seiner kórrekten Position einsetzen können.

Dazu habe ich mir eine Halterung gebaut, in die der Guardian "saugend" hineinpasst. Oben sind 2 Stege eingesetzt, von denen einer lösbar ist. Den kann man mit einem Stück Klebeband am Guardian fixieren, so dass er sich nicht lösen kann. Zwischen den Stegen ist noch genügend Platz, um die Regler zu drehen und die LED zu sehen. Und natürlich kommt man an die Anschlüsse gut heran.

In die FW-190 habe ich die erste Halterung eingebaut.


Damit es sich lohnt, habe ich gleich 3 Stück gebaut.