Hinweis: Die Bezeichnung "Stecker" bzw. "Buchse" bezieht sich im Folgenden auf die Ausführung der elektischen Kontakte. Die Gehäuseform kann davon abweichen.
Die Stecker für niedrige Ströme müssen meist gecrimpt werden. Eine Zeitersparnis gegenüber Löten ist m.E. zwar meist nicht vorhanden. Aber wenn man Crimkontakte lötet, lassen sich die Kontakte oft nicht mehr in die Steckergehäuse einschieben, weil die Kontakte nicht umgebogen sind. Auch, wenn durch Löten eine perfekte elektriosche Verbindung geschaffen wird, nützt das nichts, wenn sich der Kontakt nicht montieren lässt.
Für "normale" Kontakte (Standard-Servoanschlüsse) ist das Crimpen aber kein Problem, weil es genügend passende Kabel und preiswerte Crimpzangen gibt, z.B. die "Crimpzange für PSK-Kontakte" (für Kabeldurchmesser 18...30AWG) von Reichelt; sie kostet hier 18,70EUR (2016) und funktioniert bestens (eine ähnlich aussehende Zange, die eine Bekannte woanders gekauft hat presste nicht zuverlässig). Die Zange crimpt den Kontakt und die Zugentlastung gleichzeitig.
Komfortable Crimpzange von Reichelt, crimpt Kontakt und Zugantlastung gleichzeitig.
Empfehlenswert für sehr kleinere Kabel (Kabeldurchmesser 20...32AWG) ist die PA09 von Engineer Inc., die zudem relativ preiswert ist (35...40EUR bei Amazon 2016). Die Zange hat aber weder Übersetzung noch Kraftbegrenzung. Bei den kleinen Kontakten braucht man nicht mehr viel Kraft, dafür darf man nicht zu fest pressen, sonst quetscht man die Litze durch.
Engineer Presszange PA09. Mit dieser (preiswerten) Zange müssen Kontakte und Zugeintlastung einzeln gecrimpt werden
Der Crimpvorgang an sich ist leicht. Wichtig ist, dass das Kabel genau richtig entisoliert wird. Hier die Schritt für Schritt-Anleitung:
Abisolieren: genau so lang abisolieren, wie beim Kontakt die Schenkel zum Crimpen der elektischen Verbindung breit sind. Keinesfall länger oder kürzer abisolieren!
Kontakt in die Zange einlegen: Die Schenkel der Zugentlastung (Pfeil) müssen genau mit der Oberfläche der Crimpzange abschließen. Zange etwas zusammendrücken, damit der Kontakt hält und die Schenkel oben anschlagen.
Ggf. Kontrolle: Wenn der Kontakt richtig eingelegt ist, wird die Rastnase (Pfeil, zum Einrasten des Kontaktes in das Steckergehäuse) beim Zusammenquetschen nicht berührt.
Kabel einlegen: Kabel so einschieben, dass die Isolierung bis zu den Schenkeln der elektischen Kontaktfläche reicht (aber nicht darüber hinaus). Meist schlägt die Isolierung dort an (wenn die Isolierung dick genug ist). Man sollte aber im Auge behalten, ob die Isolierung wirklich nur 2..3mm eingeschoben wurde.
Crimpen: während des Zusammendrückens der Zange darf das Kabel nicht verrutschen. Dann passiert es, dass man beim Zusammendrücken das Kabel etwas seitlich herauszieht, so dass die Isolierung an der Zugentlastung nicht gecrimpt wird. Ich stütze deshalb die Finger seitlich an der Zange ab.
Kontakt entnehmen: im Foto ist zwar die Zange zu sehen, aber ich mache das meist mit den Fingern. Aufpassen, dass der Kontakt parallel herausgehoben wird und nicht verbiegt. Ggf. von beiden Seiten den Kontakt herausdrücken.
Stecker montieren: Kontakte ins Steckergehäuse schieben. Auf richtige Polung achten!!! (Im Bild: 1=Masse, 2=Plus)
Servobuchsen sind einfach zu montieren: gecrimpte Kontakte einfach in derselben Reihenfolge wie bei einem Servo in das Buchsengehäuse schieben.
Servostecker besitzen ein zweiteiliges Gehäuse: das erste Teil ist ein Servobuchsengehäuse, in das die Stifte geschoben werden. Die Abschrägung liegt aber genau auf der anderen Seite.
Sind die Stifte eingerastet, kann das zweite Teil aufgeschoben werden. Das zweite Teil hat innen die Abschrägungen für die Buchsengehäuse. Wenn man Glück hat, ist das zweite Teil mit Schlitzen versehen. Diese müssen in Richtung Servobuchse zeigen und auf der Seite der Abschrägung der Servobuchse liegen, siehe Bild:
Obere Reihe: Stifte von hinten ins Buchsengehäuse schieben. Die Abschrägung ist unten.
Untere Reihe: Buchsengehäuse mit montierten Stiften in das zweite Teil schieben, bei dem die Schlitze oben liegen.
Wichtig: Das zweite Teil des Steckergehäuses kann kaum mehr demontiert werden. Vor dem Einrasten unbedingt auf korrekte Montage und Reihenfolge der Kabel achten!